die andere kleintierpraxis
Monika Roggo Tierärztin
Delsbergerallee 49 4053 Basel
079 674 60 80
Impfen wir zuviel ?
Die
Impfdebatte
hat
längst
die
Tiermedizin
erreicht.
Mittlerweile
sind
es
nicht
nur
einzelne
besorgte
Tierbesitzerinnen
und
Tierbesitzer,
die
sich
Gedanken
machen
zur
Viel-Impferei
in
der
Tiermedizin.
Langsam
nimmt
dieses
Thema
auch
Raum
ein an Universitäten, es werden Studien durchgeführt.
Amerikanische
Studien
aus
dem
Jahre
2003
zeigen,
dass
der
Schutz
nach
einer
Impfung
mit
einem
inaktivierten
Virus
bei
Hunden nach 7 Jahren noch gewährleistet ist. Warum impfen wir dann jährlich?
Viele Meinungen, Ansichten, Standpunkte, Debatten,Verunsicherungen.
Ich
werde
im
folgenden
Artikel
versuchen,
Ihnen
meinen
Standpunkt
zu
erläutern
und
die
Unterlagen
bieten,
welche
zu
meinen Ansichten führten.
Die
Tierbesitzerin
kann
sich
informieren
und
beraten
lassen,
die
Entscheidung,
gegen
was
und
wie
oft
sie
ihr
Tier
impfen
lässt, muss jede Besitzerin für sich selber entscheiden.
Was ist eine Impfung
Es
wird
unterschieden
zwischen
passiver
Impfung,
aktiver
Impfung.
Die
passive
Impfung
ist
keine
Impfung
im
engeren
Sinne,
durch
die
Gabe
von
spezifischen
Antikörper
wird
dem
Körper
einen
gewissen
Schutz
gegen
eben
diese
spezifische
Infektion
gegeben.
Das
passiert
zum
Beispiel
beim
Trinken
von
Muttermilch.
Die
Mutter
gibt
ihrem
Jungen
über
die
Milch
Antikörper, welche sie selber aufgebaut hat.
Diese passive Impfung ist auch Mittel der Wahl bei ernsthaft erkrankten ungeimpften Welpen.
Bei
der
aktiven
Impfung
wird
ein
abgeschwächter
oder
abgetöteter
Erreger,
Erregerteile
oder
nur
Toxine
appliziert.
Das
Immunsystem
reagiert
und
bildet
Antikörper
aus.
Durch
das
immunologische
Gedächtnis
bleibt
dieser
Schutz
weiterhin
vorhanden.
Sobald
bei
einer
Infektion
das
Immunsystem
den
Erreger
erkennt,
aktiviert
es
seine
Zellen
und
die
Antikörper
werden in grosser Zahl gebildet. Das Tier ist geschützt.
Das
gleiche
geschieht
bei
einer
natürlichen
Infektion
des
Körpers
mit
einem
Erreger.
Das
Immunsystem
bildet
einen
Schutz, der anhand des immunologischen Gedächtnisses bestehen bleibt.
Wie
lange
bleibt
denn
dieser
Schutz
bestehen?
Das
ist
wohl
ein
sehr
zentrales
Thema
der
ganzen
Impfdebatte.
Die
Empfehlung
zur
jährlichen
Wiederholung
der
Impfungen
entbehrt
jeglicher
wissenschaftlichen
Grundlage.
Die
Hersteller
der Impfstoffe gaben einmal eine Jahresfrist an, ohne die entsprechenden Studien durchgeführt zu haben.
„Gute“ Impfungen und weniger „gute“ Impfungen
Es
muss
klar
unterschieden
werden
zwischen
Impfungen
gegen
virale
Erkrankungen
und
Impfungen
gegen
bakterielle
oder
parasitologische
Erkrankungen.
Die
Immunantwort
auf
Viren
(abgeschwächte
Form
oder
abgetötete
Viren)
ist
viel
besser,
„einfacher“
und
der
Schutz
hält
viel
länger
an
als
bei
Impfungen
gegen
Einzeller
wie
Babesiose
oder
gegen
Bakterien wie Lepstospirose.
Studien zur Dauer des Impfschutzes
Studien
zur
Dauer
der
Immunität
wurden
von
der
American
Animal
Hospital
Association
Canine
Vaccine
Task
force
2003
durchgeführt.
Es
konnte
nachgewiesen
werden,
dass
bei
einer
Infektion
mit
Staupe,
Parvo
oder
Hepatitic
contagiosa
7
Jahre nach der letzten Impfung der Impfschutz absolut genügend ist.
Bei
den
Katzen
wurden
der
Impfschutz
gegen
FPV
(Parvovirose
/
Katzenseuche)
FCV
(Calicivirus
/
Katzenschnupfen)
und
FHV-1
(Herpesviren
/
Katzenschnupfen)
3
Jahre
nach
der
letzten
Impfung
getestet.
Der
Impfschutz
ist
genügend
gut,
keine der Katzen zeigte bei der Infektion Symptome.
Das
bedeutet,
dass
bei
gewissen
Impfungen
eine
Nachimpfung
vor
3
bzw.
7
Jahren
unnötig
ist.
Es
wurde
nicht
bestimmt,
wie
lange
der
Schutz
wirklich
anhält.
Wenn
die
Immunreaktion
7
Jahre
nach
der
Impfung
noch
genügend
ist,
kann
man
davon ausgehen, dass der Schutz auch 12 Jahre anhalten kann.
Meine persönliche Impfempfehlung
Hunde
Parvovirose / Staupe:
Grundimmunsisierung beim Welpen mit 8-9Wochen.
Wiederholung nach 3 Wochen, Nachimpfung nach 2-3 Jahren (fakultativ).
Hepatitis contagiosa:
Diese
Impfung
gehört
zu
den
„einfachen“
Impfungen
mit
gutem
Impfschutz.
Eine
Grundimmunsisierung
schützt
lebenslang. Ob die Impfung wirklich notwendig ist, kann ich nicht abschätzen. Es gibt zu wenig Informationen dazu.
Tollwut:
Impfpflicht bei Grenzübertritt, 3 Jahre gültig. Wenn der Hund im Inland bleibt, sollte auf diese Impfung verzichtet werden.
Zwingerhusten:
empfehle
ich
nicht
zu
impfen.
Auch
geimpfte
Hunde
erkranken
an
Zwingerhusten.
Der
Husten
ist
einfach
behandelbar
und
die Impfung ist mit ihren vielfältigen Erregern doch ein grosse Herausforderung für das Immunsystem.
Leptospirose:
Eine
Impfung
kann
beim
gefährdeten
Hund
in
Erwägung
gezogen
werden.
Gefährdet
sind
Hunde,
die
mit
infiziertem
Mäuse-
/
Rattenurin
in
Kontakt
kommen.
Also
Hunde
die
gerne
im
Sommer
in
stehenden
Pfützen
baden
oder
daraus
trinken
(Jagdhunde)
und
Bauernhofhunde,
welche
einen
grossen
und
unbeaufsichtigten
Auslauf
geniessen.
Die
Impfung
gegen
Leptospirose
muss
jährlich
wiederholt
werden,
der
Impfschutz
ist
nicht
100%
und
hält
nicht
lange
an,
dafür
sind
eher Nebenwirkungen zu erwarten.
Es gilt abzuwägen, ob das Risiko einer Infektion oder das Risiko der Nebenwirkungen der Impfung grösser ist.
Leishmaniose:
Diese
Impfung
bietet
einen
sehr
schlechten
Schutz.
Es
sollten
nur
gesunde,
auf
Leishmaniose
negativ
getestete
Hunde
und
nur
Hunde,
welche
der
Krankheit
ausgesetzt
sind,
geimpft
werden.
Ein
guter
Schutz
gegen
die
Sandmücke
(Überträger
der
Leishmaniose) ist effektiver. Es betrifft nur die Hunde, die den Mittelmeerraum bereisen.
Borreliose:
Nicht zu empfehlen. Der Impfschutz ist schlecht, der Nutzen sehr umstritten.
Babesiose / Piroplasmose:
nicht
zu
empfehlen.
Die
Impfung
schützt
nicht
gegen
eine
Infektion
mit
Babesia
canis,
sie
hilft
allenfalls
die
Symptome
einer
Erkrankung
zu
lindern.
Die
Impfung
muss
jährlich
wiederholt
werden.
Die
Gefahr
der
Ansteckung
ist
sehr
gering.
Bei
Reisen in Gebieten mit Babesiose sollte der Hund gegen Zecken geschützt werden.
Katzen
Katzenseuche (Parvovirose, FPV), Katzenschnupfen (FCV, FHV-1):
Grundimmunisierung mit 8-10 Wochen, Wiederholung nach 3-4 Wochen
Für Freigänger evtl. Nachimpfung nach 2-3 Jahren (fakultativ).
Die
Impfung
gegen
Katzenschnupfen
schützt
das
Einzeltier
nur
zu
65%
gegen
die
Krankheit,
die
Symptome
sind
aber
viel
schwächer
und
durch
die
Impfung
wird
ein
Schutz
der
gesamten
Katzenpopulation
angestrebt.
Allerdings
ist
die
Frage
nach den geimpften Virusträgern nicht endgültig gelöst.
Studien haben gezeigt, dass beim Katzenschnupfen die Hygiene eine grössere Rolle spielt als die Impfung.
Feline Leukämie (Leukose):
Vorgängig der Impfung muss die Katze getestet werden. Es dürfen nur Leukose negativ getestete Katzen geimpft werden.
Grundimmunisierung mit 3-4 Monaten (2 x impfen im Abstand von 3 Wochen).
Eventuell Nachimpfung mit 7 Jahren, danach keine weitere Impfung mehr.
Der Leukosetest kann auch falsch negativ ausfallen, d.h. das Resultat ist negativ, die Katze aber Träger des Leukosevirus.
Feline Peritonitis FIP:
Die
Impfung
ist
nicht
zu
empfehlen.
Viele
Katzen
sind
Träger
des
Coronavirus
und
erkranken
mit
milden
Symptomen
wie
Inappetenz
und
Durchfall.
Die
Entwicklung
der
FIP
Symptome
kann
nicht
alleine
auf
das
Virus
zurückgeführt
werden.
Stress ist ein bekannter Auslöser.
Impfsarkome bei der Katze
Ein
Zusammenhang
zwischen
Impfen
und
der
Entwicklung
von
Sarkomen
bei
der
Katze
ist
heute
unbestritten.
Schon
aus
diesem Grunde sollte man so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig impfen.
Zusammenfassung
Um
die
Hunde-Population
vor
Parvovirose
und
Staupe
zu
schützen
empfehle
ich
die
Hunde
im
Welpenalter
zu
impfen
(2x
im Abstand von 3.-4 Wochen). Die HCC (Hepatitis contaigiose canis) zu impfen kann ich vertreten.
Gesetzlich vorgeschrieben ist für den Grenzübertritt die Tollwutimpfung.
Alle
weiteren
Impfungen
empfehle
ich
nicht
(Zwingerhusten,
Babesiose,
Leishmaniose,
Borreliose)
oder
nur
bei
starker
Gefährdung (Leptospirose).
Um
die
Katzenpopulation
vor
erneuten
Ausbrüchen
der
Katzenseuche
und
des
Katzenschnupfens
zu
schützen,
empfehle
ich die Grundimmunisierung im Alter von 8-10 Wochen (2 Impfungen im Abstand von 3-4 Wochn).
Bei Freigänger kann eine Leukoseimpfung (2 x im Abstand von 3-4 Wochen) unabhängig von der Seuche/Schnupfen-
Impfung diskutiert werden.
Von der Impfung gegen FIP rate ich ab.
Nebenwirkungen der Impfung
Es
sollte
unterschieden
werden
zwischen
einer
einzelnen
Impfung
mit
Mass
und
der
Viel-Impferei.
Ein
gesunder
Hund
verträgt
eine
Impfung
gegen
virale
Erkrankungen
gut.
Problematisch
können
natürlich
die
Adjuvantien
sein,
aber
ich
gehe
davon
aus,
dass
bei
einem
restriktiven
Impfprogramm
das
Immunsystem
und
der
Organismus
mit
dieser
Fremdeinwirkung gut umgehen kann. Wir dürfen auch hier unseren Organismus nicht unterschätzen.
Die
Nebenwirkungen
der
Viel-Impferei
wird
leider
unterschätzt,
da
Erkrankungen
oft
nicht
in
direkten
Zusammenhang
mit
der
Impfung
gebracht
werden.
Neben
anderen
Faktoren
trägt
diese
Überimpfung
meiner
Meinung
nach
viel
zu
den
Allergischen Erkrankungen und Tumorerkrankungen bei.
Kranke
Hunde
dürfen
nicht
geimpft
werden.
Eigentlich
sollte
das
selbstverständlich
sein,
aber
leider
wird
diese
Maxime
häufig missachtet.
Titerbestimmung
Könnte
man
anstelle
der
Impfung
nicht
einfach
einen
Titerbestimmung
durchführen?
Eine
einfache
Titerbestimmung
sagt
uns
nichts
über
den
bestehenden
Schutz
aus.
7
Jahre
nach
der
Impfung
kann
der
Titer
sehr
tief
bis
nicht
messbar
sein;
sobald
aber
das
Immunsystem
mit
der
Infektion
(oder
einer
erneuten
Impfung)
konfrontiert
wird,
wird
das
„Gedächtnis“
aktiviert
und
die
Antikörperproduktion
angeregt.
Das
heisst
der
Titer
steigt
an,
das
Tier
ist
geschützt.
Um
den
Schutz
zuverlässig
zu
messen,
müsste
also
das
Tier
dem
Erreger
ausgesetzt
werden.
Das
ist
nur
unter
Studienbedingungen
möglich und in der Praxis auch nicht erwünscht.
Kritische Fragen
Es
ist
sehr
schwierig
abzuschätzen,
wie
verbreitet
die
Krankheiten
und
wie
gross
die
Gefährdung
unserer
Hunde
und
Katzen
wirklich
sind.
Jeder
„Fall“
der
in
den
Medien
breit
getreten
wird
verzerrt
das
Bild
der
Realität,
dagegen
werden
wohl
nicht
immer
alle
Infektionen
genau
diagnostiziert
und
damit
nicht
als
solche
erkannt.
Würden
diese
Krankheiten
wirklich
wieder ausbrechen? Welche Rolle spielt die Hygiene?
Vermehrt
treten
äusserst
virulente
Stämme
von
Caliciviren
(Katzenschnupfen)
auf,
welche
Symptome
wie
Ulcera
an
Zunge,
Ballen,
Hautnekrosen
und
schwere
Blutbildveränderungen
hervorrufen.
Die
herkömmliche
Impfung
schützt
nur
ungenügend.
Es
darf
die
Frage
nach
der
Ursache
dieser
schweren
Symptomatik
gestellt
werden.
Könnte
es
sein,
dass
wir
durch die Viel-Impferei diese Veränderungen provozierten?
Wir wissen zu wenig sowohl über die Notwendigkeit, den wirklichen Nutzen und den Schaden der Impfungen.
Es
ist
einfacher,
den
bis
anhin
geltenden
Richtlinien
zu
folgen
und
sich
keine
Gedanke
über
sein
Tun
zu
machen.
Die
Verantwortung
wird
damit
einfach
abgegeben.
Sich
mit
dem
Thema
Impfen
(das
Gleiche
gilt
übrigens
auch
für
die
Themen
Ernährung,
Wurmkuren,
Floh/Zeckenmittel)
kritisch
auseinander
zu
setzen,
sich
eine
Meinung
zu
bilden
und
zu
vertreten
bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Das gilt für die Tierärzte wie auch für die Tierbesitzer.
Erhältliche Impfungen für den Hund
Staupe
Die
Viruserkrankung
ist
vor
allem
für
Hunde
im
Alter
von
2
bis
6
Monate
gefährlich.
Der
Erreger
wird
über
die
Nasen-
/
Maulschleimhaut
aufgenommen,
vermehrt
sich
zunächst
in
den
Rachen-
und
Bronchiallymphknoten
und
führt
nach
7-8
Tagen
zu
Symptomen
wie
hohem
Fieber,
Appetitlosigkeit
und
Apathie.
Die
weiteren
Symptome
sind
abhängig
davon,
welche Organe befallen werden.
Ist
das
Immunsystem
des
Hundes
in
der
Lage
innerhalb
7
Tage
Antikörper
zu
bilden,
entwickeln
sich
keine
oder
nur
abgeschwächte
Krankheitssymptome.
Wird
das
Nervensystem
befallen,
endet
die
Krankheit
meistens
mit
dem
Tod.
Die
starke
Verhornung
an
den
Ballen
und
am
Nasenspiegel
sind
typische
Staupezeichen
und
versprechen
eine
eher
ungünstige
Prognose. Welpen, welche die Staupe-Erkrankung überstehen bilden oft ein „Staupegebiss“ (Zahnschmelzdefekte) aus.
Erwachsene Hunde sind weniger gefährdet.
Heute ist die Staupe in der Schweiz weitgehend zurückgedrängt
Im
Sommer
2000
starben
in
der
Ost-
und
Nordsee
von
Dänemark,
Deutschland
und
Holland
über
20'000
Seehunde
an
Staupe.
Woher
der
Erreger
damals
kam
ist
bis
heute
unbekannt,
eine
Impfung
wurde
angedacht
und
wieder
verworfen.
Der
Bestand
der
Tiere
hat
sich
erholt.
Damals
wurde
laut,
dass
dieser
Ausbruch
der
Staupe
mit
der
nachlassenden
Impfdisziplin beiden Hundebesitzern zu tun haben könnte. Diese These wurde aber nicht bestätigt.
Wildtiere
wie
der
Fuchs,
der
Luchs
oder
der
Dachs
können
ebenfalls
an
Staupe
erkranken.
Nachdem
2009
einige
Fälle
von
Staupe
bei
Wildtieren
in
der
Ostschweiz
bekannt
wurden,
befürchtete
man
einen
Wiederausbruch
der
Seuche
bei
den
Hunden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Staupe
http://www.jfv.tg.ch/documents/Merkblatt_FIWI_Staupe_Januar_2010.pdf
Parvovirose
Das
Canine
Parvovirus
ist
ein
gegen
klimatische
Einflüsse
und
gegen
die
handelsüblichen
Desinfektionsmittel
resistentes,
hochansteckendes
Virus.
Eine
Infektion
beim
Welpen
kann
innert
kurzer
Zeit
zum
Tod
führen.
Der
Virus
verursacht
eine
Leukopenie, was eine massive Abwehrschwäche bedeutet und den sekundären bakteriellen Infektionen Tür und Tor öffnet.
Typisch
ist
der
blutige
stinkige
Durchfall.
Etwas
ältere
Hunde
sind
weniger
gefährdet,
können
aber
auch
erkranken,
der
Verlauf ist meistens milde.
Die
Parvovirose
beim
Hund
ist
eine
„junge“
Krankheit.
Sie
trat
erst
1978
gleichzeitig
in
Europa,
Nordamerika
und
Australien beim Hund auf, bei der Katze war sie schon viel länger bekannt.
http://www.msd-tiergesundheit.de/News/Fokusthemen/Impfempfehlungen_Hund_Katze/Parvovirose.aspx
Heptatits contagiosa
Die
Hepatitis
contagiosa
canis
ist
eine
virale
Erkrankung.
Sie
kommt
in
der
Schweiz
kaum
vor,
doch
es
wird
vermutet
,
dass
das
Virus
öfters
bei
chronisches
Hepatitiden
bei
Hunden
beteiligt
ist.
Der
Verlauf
der
HCC
ist
sehr
unterschiedlich.
Bei
den
meisten
Hunden
verläuft
die
Infektion
symptomlos,
das
Immunsystem
bildet
einen
lebenslangen
Schutz
gegen
das
Virus.
Die
unspezifischen
Symptome
sind
Apathie,
Anorexie,
Erbrechen
und
Durchfall;
öfters
wird
die
Infektion
der
HCC
nicht als solche erkannt.
In den Jahren 2007 bis 2010 wurden in der Schweiz 4 Fälle nachgewiesen, drei Hunde haben die Infektion nicht überlebt.
http://vetline.de/hepatitis-contagiosa-canis-infektion-bei-vier-hunden-in-der-schweiz/150/3252/68079
Leptospirose
Die
Leptospirose
wird
durch
Spirochäten
(Bakterienart)
ausgelöst.
Es
gibt
verschiedene
Serotypen,
die
Verbreitung
und
die
Symptomatik
sind
unterschiedlich.
Die
Erkrankung
verläuft
sehr
unterschiedlich,
der
akute
Verlauf
ist
meistens
tödlich.
Die
Ausscheidung
des
Erreger
erfolgt
über
den
Urin,
die
Aufnahme
über
Läsionen
an
den
Schleimhäuten
oder
über
Hautverletzungen.
Der
Hauptwirt
des
für
den
Hund
gefährlichen
Typen
ist
die
Wanderratte,
die
Infektionsquellen
sind
in
der
Regel
über
längere Zeit stehende Pfützen.
Während einem regenreichen Sommer ist eine Zunahme der erkrankten Hunde zu verzeichnen.
Zwingerhusten
Als
Zwingerhusten
(infektiöse
Tracheobronchitis)
wird
eine
Erkrankung
der
oberen
Atemwege
beim
Hund
bezeichnet.
Die
beteiligten
Erreger
sind
vielfältig,
die
Symptomatik
ebenfalls.
Die
Ansteckung
erfolgt
über
die
Atemwege,
Tröpfcheneinfektion; gefährdet sind Hunde, welche auf engem Raum (Tierheim, Zwinger) leben.
Die Erkrankung verläuft bei entsprechender Behandlung nicht tödlich.
Babesiose / Piroplasmose
Babesien
sind
Einzeller,
welche
die
Erythrocyten
(rote
Blutkörperchen)
befallen.
Die
Infektion
erfolgt
über
einen
Zwischenwirt.
Bei
der
für
den
Hund
gefährlichen
Babesia
canis
gibt
es
drei
Unterarten,
welche
von
verschiedenen
Zecken
übertragen werden.
Die B.canis canis übertragende Auwaldzecke kommt mittlerweile auch in Mitteleuropa vor.
Die
Erkrankung
kann
sehr
akut
und
tödlich
verlaufen.
In
Regionen
mit
vielen
befallenen
Zecken
werden
vermehrt
positive
Titer bei gesunden Hunden gemessen. Diese Hunde sind geschützt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Babesiose_des_Hundes
http://www.tierklinik-arz.de/downloads/aktuelles/babesiose.pdf
Leishmaniose
Die
Leishmaniose
zählt
zu
den
klassischen
Mittelmeer-Erkrankungen.
Sie
wird
über
die
Sandmücke
übertragen,
die
nur
in
südlichen
Ländern
vorkommt,
mittlerweile
aber
auch
schon
in
der
Schweiz
festgestellt
wurde.
Die
Leishmanien
befallen
die
Makrophagen
(weisse
Blutzellen),
vermehren
sich
darin
und
verbreiten
sich
im
ganzen
Körper.
Sie
können
sich
im
Knochenmark über Jahre hinweg „verstecken“ und erst später einmal die Krankheit zum Ausbruch bringen.
Leishmaniose ist behandelbar, allerdings nicht heilbar.
http://www.tierklinik-arz.de/downloads/aktuelles/babesiose.pdf
Borreliose
Erreger
der
Borreliose
beim
Hund
sind
Bakterien
(Borrelien).
Sie
werden
durch
Zecken
übertragen,
wenn
diese
sich
mindestens 24 bis 48 Stunden festgesaugt haben.
90%
der
Hunde,
die
regelmässsig
Zecken
ausgesetzt
sind,
tragen
Borrelien-Antikörper
(sind
seropositiv).
Weniger
0.1%
der
infizierten Hunde werden krank.
Oft wird die Diagnose Borreliose zu rasch und fälschlicherweise gestellt.
http://www.r-m-l.de/faq/borrel.html
Tollwut
Die
Tollwut
ist
eine
virale
Erkrankung.
Mitteleuropa
ist
zur
Zeit
tollwutfrei,
allerdings
ist
eine
Einschleppung
durch
Importhunde immer wieder ein Thema.
Deshalb gilt weltweit eine Impfplicht für den Grenzübertritt.
Weitere Impfempfehlungen, Links und Unterlagen
http://www.wsava.org/sites/default/files/New%20Puppy%20Owner%20Vaccination%20Guidelines%20Updated%20July%2029%202013.pdf
http://www.miau.de/tips/gesund/impfen.html#5
http://www.svk-asmpa.ch/pdf/tierarzt/aktuell/Impfempfehlungen_SVK_ASMPA_2008_11.pdf
http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/einrichtungen/gesundheitsvorsorge/leistungen/impfberatung/management_hund.pdf
http://www.aahanet.org/publicdocuments/caninevaccineguidelines.pdf
http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/downloads/pressemappe/katzenschnupfen.pdf
http://www.r-m-l.de/faq/borrel.html
http://www.tierklinik-arz.de/downloads/aktuelles/babesiose.pdf
http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb10/institute_klinikum/klinikum/kleintierklinik/lehre/pflichtveranstaltungen-vorlesungen-und-ubungen/6-
fachsemester/organblock-lymphoretikular/qf-impfungen-moritz.pdf
Nachtrag
Man
darf
seine
Meinung
auch
ändern.
Das
bedeutet,
dass
ich
vielleicht
zu
einem
späteren
Zeitpunkt,
durch
Mehrwissen
oder aus anderen Gründen eine andere Meinung zum Impfen vertreten werde. Dieses Recht steht jedem zu.
Monika Roggo 2018