die andere kleintierpraxis
Monika Roggo Tierärztin
Delsbergerallee 49 4053 Basel
079 674 60 80
Was bedeutet gesunde Ernährung
Wie ernähre ich meinen Hund richtig
Die
richtige
Ernährung
unserer
Haustiere
ist
mit
der
florierenden
Futtermittelindustrie
einfacher
geworden.
Ist
das
wirklich
so?
Eher
nein.
Der
Markt
ist
überfüllt
mit
vielen
verschiedenen
Futter,
die
Meinungen
über
die
richtige
Fütterung
sind
so
zahlreich wie die Experten und der Kunde ist meistens überfordert und verunsichert.
Die
klassische
Ernährungsberatung
beruft
sich
auf
Inhaltsstoffe
,
Tagesbedarf
und
Kalorien.
Die
Ernährungsberatung
aus
der
Tradition
der
Chinesischen
Medizin
stellt
andere
Kriterien
in
den
Vordergrund.
Hier
werden
die
Lebensmittel
nach
Kriterien
wie
Thermik,
energetische
Wirkung,
und
Inhalt
an
QI,
der
sogenannten
Lebensenergie
beurteilt.
Je
mehr
Verarbeitungsschritte
ein
Nahrungsmittel
erfahren
hat,
umso
weniger
QI
enthält
es.
Kochen
verändert
verschiedene
Lebensmittel
in
positiver
Weise,
die
Lebensmittel
nehmen
Energie
und
Wärme
auf
und
sind
für
Mensch
und
Tier
(ausgenommen Wiederkäuer) besser verdaulich.
Welche Möglichkeiten haben wir und welche Fütterung ist empfehlenswert. Hier eine kleine Orientierungshilfe.
Fertigfutter trocken
Die
Trockenfutter
werden
industriell
hergestellt
aus
Nebenprodukten
der
Fleischproduktion.
Dazu
kommen
Getreide,
Gemüse,
pflanzlich
Proteinquellen,
Mineralstoffe
und
viele
weitere
Zusatzstoffe.
Die
Richtlinien
zur
Herstellung
und
zu
den
verwendeten
Rohstoffen
sind
relativ
streng
und
kontrolliert.
Die
Zusammensetzung
ist
ausgewogen,
der
Nährstoffgehalt
auf die Hunde und Katzen abgestimmt.
Es
gibt
viele
verschiedene
Trockenfutter.
Die
Unterschiede
findet
man
in
den
verwendeten
Rohstoffen,
verschiedene
Zutaten
und
beigemischte
Zusatzstoffe.
Der
Gehalt
an
Rohprotein,
Kalorien,
Mineralstoffen
ist
unterschiedlich,
je
nach
dem, auf welche Rasse und Alter das Futter zugeschnitten wurde.
Vorteil:
Einfache Handhabung und Dosierung; ausgewogenes Verhältnis der Inhaltsstoffe.
Nachteil:
Durch
die
vielen
Verarbeitungsschritte
verliert
das
Futter
an
Energie
und
Lebenskraft.
Zudem
wird
–
wie
es
in
der
chinesischen
Medizinterminologie
heisst
–
toxische
Hitze
ins
Futter
gebracht.
Es
werden
Füllstoffe
verwendet,
Antioxidantien und andere Konservierungsmittel zugesetzt. Das Futter hat schlussendlich wenig mit „Essen“ gemeinsam.
Fertigfutter feucht
Hier
gibt
es
sehr
grosse
Unterschiede
in
der
Qualität
und
der
Zusammensetzung.
Es
gibt
Dosen
(Beutel,
Aluschalen)
die
Alleinfutter enthalten; andere werden klar als Ergänzung zu Getreide z.B. in Form von Flocken deklariert.
Vorteil:
Einfache Handhabung und Dosierung, sieht eher noch wie „Futter“ aus, weniger Verarbeitungsschritte als Trockenfutter
Nachteil:
Der
Wassergehalt
ist
hoch,
dieses
wird
mitbezahlt
und
v.a.
auch
mittransportiert.
Es
gibt
viel
Abfall.
Es
kann
auch
viel
„Abfall“ dazu gemischt werden.
Selbst-gekochtes
Kochen
von
ausgewogenen
Mischungen
aus
Fleisch,
Gemüse,
Getreide.
Dabei
kann
alles
verwendet
werden,
was
der
Hund
verträgt
und
seiner
Gesundheit
zuträglich
ist.
Es
erfordert
aber
einige
Kenntnisse
und
eine
sorgfältige
Auseinandersetzung
mit den Bedürfnissen des Hundes, den Anforderungen an das Futter und den Qualitäten des Nahrungsmittel.
Vorteil
Die Ernährung ist - wenn ausgewogen – gesund und sehr schmackhaft. Keine Konservierungsmittel und Füllstoffe nötig.
Nachteil:
Kochaufwand, Auseinandersetzung mit der Ernährung unumgänglich.
Rohfütterung - Barfen
Verfütterung
aller
Nahrungsmittel
roh,
das
Gemüse
wird
zusätzlich
püriert,
Getreide
wird
keines
zugesetzt,
dafür
Zusatz
von Mineralstoffmischungen.
Vorteil
Die Verfechter der Rohfütterung berufen sich auf die alleinige Natürlichkeit des Rohfutters seit dem Urhund/ Wolf.
Nachteil
Grosse
Mengen
von
Fleisch
und
Knochen
müssen
verdaut
werden,
der
„Nahrungsaspekt“
des
Getreide
fehlt,
rohes
Gemüse
kann vom Carnivoren nicht genügend verwertet werden (vergleiche Verdauung der Wiederkäuer). Mineralstoffzusatz nötig.
Meine persönliche Fütterungsempfehlung für den Hund
Was
bedeutet
Nahrung?
Es
geht
nicht
nur
um
„Unterhalt“
und
Einnahme
von
Kalorien
und
Baustoffen.
Nein,
es
geht
um
Ernährung
von
Körper
und
Geist.
Was
wir-
oder
eben
die
Hunde
–
einnehmen,
das
gibt
unserem
Körper
Nahrung
und
Information, sowohl auf der körperlichen, wie auch auf der seelisch geistigen Ebene.
Die
beste
Ernährung
ist
meiner
Ansicht
nach
unbestritten
das
am
wenigsten
Industriell
verarbeitete
Futter,
also
die
selbst
gekochte
Ration
aus
nachhaltig
produzierten
Nahrungsmitteln.
Die
Nachteile
sind
bekannt,
der
Besitzer
muss
sich
sehr
mit
der Ernährung auseinander setzten.
Als
Grundsatz
gilt:
die
Zusammensetzung
des
Futters
muss
über
einen
gewissen
Zeitraum
(ca.
2
Wochen)
ausgewogen
sein und was für uns gesundes Essen ist, kann dem Hund nicht schaden.
Das
allerdings
bedeutet:
keine
Fertignahrung
weder
für
uns
noch
für
den
Hund,
keine
Rohkost
für
den
Hund
–
was
nicht
heisst,
dass
er
auch
mal
Früchte,
Beeren
oder
rohes
Gemüse
zur
Abwechslung
und
Aufwertung
des
Speiseplans
bekommen
darf.
Generell
muss
das
Gemüse
sehr
weich
gekocht
werden.
Die
Verdauung
der
Hunde
ist
nicht
darauf
ausgelegt,
die
pflanzlichen
Zellwände
zu
verdauen,
so
wie
es
bei
den
Wiederkäuern
(Vormägen)
oder
auch
beim
Pferd
(im
Dickdarm)
geschieht.
Beim
Gemüse
darf
generell
alles
verwendet
werden,
was
uns
bekömmlich
ist.
Sollte
der
Hund
etwas
nicht
vertragen
(oder
absolut nicht mögen) wird es einfach weggelassen. Kartoffeln können jederzeit eingesetzt werden.
Die Milchprodukte sind sehr reduziert zu verwenden und nur als Ergänzung und Leckerbissen einzusetzen.
Butter,
gutes
Oel,
Nüsse,
Gewürze
(Kümmel,
Oregano,
Thymian,
Rosmarin,
Thymian,
Fenchel)
darf
gerne
mitgekocht
werden. Auch etwas Salz braucht der Hund.
Zu
vermeiden
sind
scharfe
Gewürze
wie
Pfeffer,
alle
Arten
von
Chili
und
Currymischungen,
Ingwer
sollte
SEHR
sparsam
verwendet werden. Wenn, dann allenfalls bei kühlenden Gemüsen mitkochen (Gurken, Zucchini, Auberginen, Tomaten).
Beim
Getreide
haben
wir
eine
gute
Auswahl
von
Weizen
/
Dinkel
in
Form
von
Teigwaren
oder
Couscous,
Reis,
Amaranth,
Quinoa, Gerstenflocken, Hirse, Mais.
Beim
Fleisch
ist
es
wichtig,
dass
nicht
„die
guten
Stücke“
verwendet
werden.
Das
Fleisch
soll
durchzogen
sein,
es
darf
von
jeder
Gattung
Tier
her
stammen
und
auch
Innereien
dürfen
verfüttert
werden.
Generell
sollte
das
Fleisch
mit
der
Ration
mitgekocht werden, darf aber als Leckerbissen ab und zu auch roh verfüttert werden, solange der Hund es verträgt.
Wichtig sind Ergänzungen mit knorpelhaltigen Nebenprodukten wie Hühnerhälse, Kälberbrustbein, Kälberschwänze usw.
Hier
wäre
natürlich
erstrebenswert,
dass
die
Tiere
tiergerecht
gehalten
wurden
und
nicht
in
irgendwelchen
tierquälerischen
Maststationen leiden mussten.
Neben
der
ethischen
Verantwortung
die
wir
beim
Fleischkonsum
übernehmen
sollten,
möchten
wir
unseren
Hunden
ja
auch
nur gute Nahrung anbieten.
Leider
sind
die
Knabberstücke
wie
Schweine-
oder
Kaninchenohren,
getrocknete
Hühnerhälse
usw.
aus
tiergerechter
Haltung
nicht
zu
erwerben.
Der
andere
Aspekt,
dass
wir
die
Stücke,
die
wir
von
einem
Lebewesen
nicht
essen
wollen,
nicht
einfach wegwerfen, sondern noch als Hundefutter verwerten, darf hier ruhig zum Tragen kommen.
Hülsenfrüchte
(Linsen,
Bohnen,
Erbsen)
müssen
langsam
in
die
Futterrationen
eingeführt
werden.
Wie
bei
uns
auch,
muss
sich die Verdauung daran gewöhnen.
Hülsenfrüchte sind eine gute pflanzliche Proteinquelle und als Abwechslung im Speiseplan sehr beliebt.
Essensreste
sind
ebenfalls
eine
willkommene
Abwechslung
im
Speiseplan.
Dabei
muss
immer
der
Grundsatz
eingehalten
werden,
dass
wir
dem
Hund
nur
verfüttern,
was
auch
für
uns
gesund
ist.
Es
darf
ausnahmsweise
auch
einmal
Pommes
und
Schnitzel sein, wenn die Menge eingehalten wird und die Essensreste nicht zu salzig und zu scharf sind.
Der Hund wird sich über einen Gemüsegratin oder auch ein Stück selbstgemachte Pizza freuen.
Ab und zu ein weichgekochtes Ei wird jeder Hund gerne fressen.
Die Frage der Menge und der Mengenverhältnisse drängt sich auf.
Die Menge ist klar, wenn der Hund an Gewicht zulegt ist es zuviel, wenn er abnimmt, ist es zuwenig.
Die
Mengenverhältnisse
genau
zu
definieren
ist
schon
viel
schwieriger.
Eine
einfache
Regel
ist
die
Dreiteilung
der
Ration
(1/3 Fleisch, 1/3 Gemüse , 1/3 Getreide).
Wichtig
sind
aber
die
Zusätze
wie
Oel,
Butter,
Gewürze,
Nüsse,
Früchte,
Beeren
usw.
Die
Knabbersachen
bringen
weitere
Proteine und auch Mineralstoffe in die Ernährung.
Der
Aufwand
ist
gross,
der
Ertrag
aber
auch.
Meine
dringliche
Empfehlung
aber
ist,
ein
gutes,
nachhaltig
produziertes
Trockenfutter daneben beizubehalten. Warum?
In
den
Ferien
und
unterwegs
ist
es
soviel
einfacher,
auch
einmal
auf
Trockenfutter
zurück
greifen
zu
können.
Zudem
bewegt man sich auf der sicheren Seite was die Mineralstoffe betrifft.
Wenn
der
Hund
einmal
gehütet
wird
oder
einfach,
wenn
das
gekochte
Futter
ausgegangen
ist,
so
ist
es
gut,
wenn
man
auf
Trockenfutter zurückgreifen kann.
Selbstverständlich darf man auch Nassfutter geben.
Beim
Trockenfutter
empfiehlt
es
sich
ein
biologisch
produziertes
Futter
aus
der
Region
oder
mindestens
aus
Europa
zu
kaufen,
bei
dem
auch
alle
Inhaltsstoffe
unverschlüsselt
angegeben
sind
und
sich
die
Zusatzstoffe
im
Rahmen
halten.
Eine
gründliche Recherche beim Hersteller kann Licht ins Dunkel bringen.
Gute Tierhaltung und eine nachhaltige Gemüse / Getreideproduktion ist auch im Hundefutter eine erstrebenswerte Option.
Fazit:
der
Hund
sollte
so
vielfältig
wie
möglich
gefüttert
werden,
Selbstgekochtes,
Trockenfutter,
Nassfutter,
Knabbereien,
Essensreste; all das darf er haben; solange er es verträgt!
Das Hauptgewicht aber sollte beim Gekochten liegen.
Ein paar Worte zum Barfen
Eine Rohfütterung erscheint mir beim heutigen domestizierten Hund nicht angezeigt.
Wir
verfügen
über
die
Möglichkeit
zu
kochen
und
eine
ausschliessliche
Rohkosternährung
ist
auch
für
die
meisten
Menschen nicht gesund. Durch das Kochen werden die Speisen energetisch wärmer und auch besser verdaulich gemacht.
Die
Domestikation
des
Hundes
begann
möglicherweise
vor
100'000
Jahren.
Warum
soll
der
Hund
heute,
wo
doch
das
Feuer
schon längst erfunden wurde nur rohes Futter bekommen?
Das Feuer war von elementarer Bedeutung für die Entwicklung des Menschen. Durch das Garen der Nah-
rung war es dem Menschen möglich, seinen enormen Energie bedarf zu decken; das Garen führte zu ei-
ner bes seren Verdaubarkeit von Fleisch. Erst da durch war das über proportionale Hirnwachstum
möglich.
http://www.steinzeitwissen.de/feuer/geschichte-des-feuers
Öfters
werden
mir
Hunde
vorgestellt,
die
unter
einer
generellen
Abkühlung
leiden,
nicht
selten
werden
diese
Hunde
mit
Rohfutter ernährt. Eine Futterumstellung unterstützt mit Akupunktur und Kräutertherapie hilft in den meisten Fällen.
Die Ernährung des kranken Hundes
Beim
kranken
Hund
ist
es
oft
angezeigt,
dass
neben
der
Therapie
eine
Ernährungsumstellung
vorgenommen
wird.
Diese
richtet sich nach dem Krankheitsgeschehen und nach der Konstitution des Tieres.
Es
scheint
im
ersten
Augenblick
sehr
einfach,
und
doch
ist
es
kompliziert.
Auf
den
zweiten
Blick
scheint
es
sehr
kompliziert; und dennoch ist es sehr einfach.
Fragen? Rufen Sie mich an, kommen Sie vorbei. Ich berate Sie gerne.